Tanya Reinhart (1943 - 2007)
Tanya
Reinhart wurde 1943 in Palästina geboren und wuchs bei ihrer
alleinerziehenden Mutter, einer Kommunistin, in Haifa auf. Sie studierte
hebräische Literatur und Philosophie an der Hebräischen Universität von
Jerusalem und schloss 1976 ihre Promotion in den USA am Massachusetts
Institute of Technology (MIT) ab. Ihr Doktorvater war
Noam
Chomsky. Tanya Reinhart war mit dem israelischen Dichter Aharon Shabtai
verheiratet.
Reinhart unterrichtete mehr als 20 Jahre
lang an der Universität Tel Aviv, wo sie Professorin für Linguistik und
Kulturwissenschaft war. Daneben publizierte sie zahlreiche Werke und Artikel
zu Literatur, Kunst und Medien. Sie lehrte außerdem am MIT, der Columbia
University, an der Universität Paris und der Universität von Utrecht.
Neben ihrer akademischen Karriere ist
Tanya Reinhart vor allem als politische Aktivisten der extremen Linken
bekannt. Sie sprach sich für einen sofortigen und radikalen Rückzug aus den
seit 1967 besetzen Gebieten aus und scheute auch vor einem Vergleich Israels
mit dem Apartheidsystem Südafrikas nicht zurück. Sie organisierte zahlreiche
Solidaritätskampagnen mit Professoren der Bir Zeit Universität Ramallah und
andere Protestaktionen.
Aufgrund des wachsenden Drucks auf sie
wegen ihrer politischen Aktivitäten, die eine Forderungen nach dem Boykott
israelischer Universitäten propagierten, entschloss sie sich zu einem Umzug
nach New York, wo sie seit 2006 an der New York University lehrte.
Tanya Reinhart starb im März 2007 in New
York unerwartet an den Folgen eines Schlaganfalls. In einem Nachruf schrieb
Noam Chomsky: "Mit dem Tod Tanya Reinharts haben wir eine hervorragende
Intellektuelle und eine der mutigsten Stimmen aus Israel verloren."
Die stille Mehrheit
Die israelische Linke
begeht Selbstmord
Sharons Vermächtnis
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hagalil.com
10-05-07 |