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Judentum und Israel
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TU AIMERAS TON PROCHAIN
COMME TOI-MÊME

THOU SHALT LOVE THY NEIGHBOUR
AS THYSELF

AMARÁS Á TU PRÓJIMO
COMO A TI MISMO

"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" - diese frühe Erklärung der Menschenrechte stammt aus der Torah (Levitikus) und wird auch im Talmud immer wieder betont. Auch dieses Motiv wurde auf einer Briefmarke festgehalten (unten).

DAS VOLK DES BUCHES

Während der Zeit des Zweiten Tempels fasste, ganz im Sinne der Torah und der Propheten, Hillel der Ältere, die gesamte Lehre, mit all ihrer Philosophie und ihren Geboten auf ein einziges Prinzip zusammen: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg' auch keinem ander'n zu. Das ist die gesamte Tora, der Rest ist Kommentar. Geh und lies!"

Es ist gut möglich, dass aufgrund Aussagen wie dieser, beschlossen wurde im Weiteren bei Streitfällen zu entscheiden, daß "das Gesetz entsprechend der Schule von Hillel gilt".

Das Hohelied Salomos, das gegen Ende des "Alten Testaments" geschrieben steht, ist ein Liebeslied, dessen Zeilen von Ansichten und Frühlingsdüften in Eretz Israel durchdrungen sind.
Die jüdische Diaspora

Die jüdische Diaspora begann infolge der Zerstörung des Ersten Tempels (586 v. Chr.). In den ersten Hunderten Jahren blieb sie überwiegend auf den Vorderen Orient konzentriert und trug unter anderem dazu bei, Brücken zwischen den Juden und anderen Nationen zu bauen. In diesem Zusammenhang tat sich vor allem die Alexandrische Judenheit hervor, deren berühmtester Sohn, der Philosoph Philo (hebr.: Yedidya), fasziniert war von Plato und den Stoikern. Philo strebte danach, zwischen dem Judaismus und der griechischen Philosophie zu vermitteln.

In diesem Kreis entstand Anfang des 3. Jahrhunderts v.d. allg.Z. die Septuaginta, die sich an das monumentale Werk machte, die gesamte Heilige Schrift (Hebräische Bibel, T'NaKh oder auch AT) in eine andere Sprache, in diesem Fall griechisch, zu übersetzen. Das Wort "Septuaginta" meint "siebzig" was eine Anspielung auf die Legende ist, dass siebzig jüdische Gelehrte in verschiedene Zimmer geschickt wurden, um die Heilige Schrift zu übersetzen. Damit wurde der identische Text als Folge göttlicher Intervention dargestellt. Das Endprodukt zeigt, dass sich die Übersetzer hinsichtlich Inhalt, Form und grammatikalischer Struktur gewissenhaft an den Originaltext halten. Das gesamte Wagnis war augenscheinlich dafür gedacht, den Bedürfnissen der griechisch-sprechenden Juden nachzukommen, aber eine weit wichtigere Folge war, dass die Bibel über die gesamte kultivierte Welt von heute verbreitet wurde, und ihre Zeilen und Ideen die westliche Zivilisation erreichten.



Die Übersetzung der Bibel ins Griechische während des 2. Jahrhunderts v.Chr. ermöglichte es, zumindest der kultivierten Welt, die Grundzüge der jüdischen Religion zu verstehen. Eins der wichtigsten Manuskripte dieser Übersetzung, das bis heute bewahrt werden konnte, ist der Sinai Codex im Kloster Santa Katarina - (Abb. li.).
Dieser griechischen Übersetzung folgten Übersetzungen in andere Sprachen, in anderen Versionen und zahlreichen Vervielfältigungen. Einige davon waren besonders schön und lebhaft koloriert. Das Manuskript aus dem 10. oder 11. Jahrhundert (Abb. re.), das in der Urgel Kathedrale in Deutschland aufbewahrt ist, spiegelt den Wunsch des Malers, Noahs Arche unsterblich zu machen.

Diese Übersetzung, der Übersetzungen in viele andere Sprachen folgen sollten, steht in unmittelbarer Verbindung zur Entwicklungsgeschichte des Christentums und seinem Zurückgreifen auf jüdische Quellen. Auch im Islam, einer weiteren großen monotheistischen Religion, ist dies der Fall. Doch während sich diese beiden Religionen in der Welt ausbreiteten, sollten die Juden dazu gezwungen werden, sich auf sich selbst zurückzuziehen. So nutzten sie ihre schöpferischen Talente über Hunderte von Jahren hinweg nur unter ihresgleichen.

Infolge der Zerstörung des Zweiten Tempels (70 n. Chr.) und der furchtbaren Niederschlagung des Bar-Kochba Aufstandes (135 n. Chr.) kam die jüdische Souveränität im Land Israel zu ihrem Ende. Dennoch blieb der spirituelle Mittelpunkt der Juden weiter im Land Israel bestehen. Auf dem Höhepunkt der römischen Besatzung Jerusalems, trat Rabbi Yohanan Ben Zakkai an den römischen General Vespasian heran und bat ihn um Javne (Jabne) und seine Schule, die er auch bekam. Dort und später an anderen Orten im Land wurden weitere grundlegende Texte des Judentums geschrieben: die Mischna und der Talmud. Diese beiden Texte würden später die Nation während ihrer langen Jahre in der Diaspora begleiten, ihr Richtlinien für ihre Lebensform geben und ihre Existenz als kollektive Gemeinschaft sichern. Diese Gemeinschaft wurde über die gesamte Welt zerstreut, und die Verbindungen zwischen den einzelnen Gruppen waren mal stärker, mal schwächer. Von Zeit zu Zeit gingen ganze Gruppen verloren, aber hier und dort gewannen die Juden einen zahlenmäßigen Zuwachs per Konvertierung. Ihre Existenz sollte niemals enden. Es war eine Existenz, die unter scharfen Einschränkungen stand. Die Juden mussten wieder und wieder kämpfen und zwar nicht nur um ihr Recht, sich an ihre Religion zu halten, sondern zuvordererst, um ihr nacktes Überleben. Sie standen aufgrund ihres Glaubens, und weil sie anders waren, oft abgrundtiefem Haß gegenüber. Sie wurden zum Opfer von Misstrauen und übler Nachrede, waren beschränkt in ihrer Berufswahl, gezwungen, in abgetrennten Vierten zu leben, und nicht selten bis in den Tod gejagt.
Eins dieser Viertel wurde im 16. Jahrhundert in der italienischen Stadt Venedig gegründet, in der Nähe einer Gießerei, die die Anwohner das "Ghetto" nannten. Von dieser Zeit an wurde der Name auf die jüdischen Wohnviertel in vielen Städten überall in der Diaspora angewandt.

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Kurz nach der Zerstörung des Zweiten Tempels übernahm Rabbi Gamliel den Vorsitz der Sanhedrin (hier portraitiert in einer Pesach Haggada von 1583, gedruckt auf Kreta), der die Arbeit fortsetzte.

Das Endergebnis war die Veröffentlichung des Talmud. Abb.: Eine Seite eines Talmud-Manuskripts aus dem 14. Jahrhundert.

hagalil.com 25-02-04

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