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Judentum und Israel
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Gerechtigkeit für die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten

Der Schriftsteller Amoz Oz schreibt zum Thema "Rückkehrrecht", bei dem selbstverständlich alle vereint, Vertreter der Vereinten Nationen, Regierungsvertreter der EU, arabische Staaten, Menschenrechtsorganisationen und gutmeinenden Antiimperialisten ausschließlich an die arabischen Palästinenser denken, über diese:

"Die Verantwortlichen fordern heute offen das 'Recht auf Rückkehr' von Hundertausenden von im Rahmen des Krieges von 1948 vertriebenen oder aus ihren Häusern geflohenen arabischen Palästinensern, in zynischer Verkennung des Schicksals von Hunderttausenden infolge eben dieses Krieges aus den arabischen Staaten vertriebener oder geflohener Juden."

Das Rückkehrrecht für arabische Palästinenser heiße nichts anderes als "statt zwei Staaten für zwei Nationen" zwei arabische Staaten. Gleichzeitig lehnt Amos Oz die Siedlungspolitik Israels als für dieses gefährlich und schädlich ab. Er fordert Verhandlungen zum Ausgleich des gesamten Flüchtlingsproblems, des der Juden und der arabischen Palästinenser. (65)

Zum "Rückkehrrecht" der Palästinenser gibt es auch Angebote, die Israel 1949 zur Aufnahme von 100 000 Flüchtlingen macht bzw., bei Übereignung des von Ägypten besetzten Gaza-Streifens an Israel die Bereitschaft die dortigen 60 000 Einwohner plus 200 000 Flüchtlinge aufzunehmen. Das Angebot wird von den Arabern als viel zu gering abgelehnt. Ägypten ist auch nicht bereit, den Gaza-Streifen trotz der dort lebenden verarmten arabischen Bevölkerung abzutreten. Die arabischen Staaten wollen die Palästinenser nicht aufnehmen. In späteren Jahren dann wollen die Flüchtlinge nur noch "nach Hause" zurück. (66)

Eine ausführliche juristische Würdigung des von den Palästinensern eingeforderten "Rückkehrrechts" durch die israelische Regierung kommt zu dem Ergebnis, daß ein Rückkehrrecht in der von den Palästinensern vorgetragenen Form nicht besteht. (67)

In den USA wird, am 30. September 2002, die Vereinigung "Justice for Jews from Arab Countries (JJAC)" gegründet. (68) Sie will die seit Jahrzehnten vernachlässigten rechtlichen Ansprüche von an die 850 000 aus den arabischen Staaten vertriebener Juden vertreten und die politische Diskussion nicht beim "Rückkehrrecht" der palästinensischen Flüchtlinge belassen. Nach internationalem Recht steht den Juden eine Entschädigung zu für die Enteignung jüdischen Besitzes durch arabische Regierungen zu.

Die arabisch-palästinensischen Flüchtlinge sind entstanden infolge der Ablehnung der Regierungen der arabischen Staaten, die UN Resolution Nr. 181, vom 29. November 1947, anzuerkennen. Von ihnen wird die erste Resolution, die überhaupt gefaßt wird, von Anfang an gebrochen. Sie ermuntern die arabischen Palästinenser, ihr Land zu verlassen, um nicht in den Krieg zu geraten, den die vereinigten arabischen Staaten, am 15. Mai 1948, am Tag nach der israelischen Staatsgründung, gegen Israel beginnen. Ungefähr 600 000 Palästinenser werden in Flüchtlingslagern untergebracht. Dort werden sie von den Regierungen der arabischen Staaten ihrem Elend überlassen, um damit ihren Haß auf Israel weiter zu schüren und sie als machtpolitisches Druckmittel sowohl gegen Israel als auch gegen die USA und die EU zu benutzen. Aus diesen Lagern stammen die terroristischen Banden und die Homizidbomber.

Israels Regierung und Gesellschaft ihrerseits integrieren die aus arabischen Staaten geflohenen Juden. Sie erhalten die Staatsbürgerschaft und bekommen Unterstützung beim Aufbau eines neuen Lebens. Als Flüchtlinge sind sie nicht mehr zu erkennen. Dennoch haben sie berechtigte Forderungen gegen die arabischen Staaten, die sie ab 1948 zu Hundertausenden unter Zurücklassen des gesamten Besitzes aus ihren Ländern vertreiben.

Die UN-Resolution Nr. 242, vom 22. November 1967, betont in Punkt 2 die "gerechte Regelung des Flüchtlingsproblems". Die Resolution unterscheidet nicht zwischen arabischen Flüchtlingen und den jüdischen Flüchtlingen der arabischen Staaten, die bedingt durch die Gründung Israels und danach vertrieben werden. (69)

Im Oktober 1977 erklärt US-Präsident Jimmy Carter ausdrücklich, daß sowohl das Problem der arabischen als auch das der jüdischen Flüchtlinge im Einklang mit zu vereinbarenden Regeln diskutiert werden soll. Bis heute ist nichts dergleichen geschehen. (70)

Im Friedensvertrag von Camp David zwischen Ägypten und Israel wird in Punkt C.2 die Möglichkeit zur Einsetzung eines Komitees zur Geltendmachung von finanziellen Ansprüchen ausdrücklich festgehalten. (71)

Bei den Madrider Friedensverhandlungen, 1991, wird eine Multilaterale Arbeitsgruppe eingesetzt, deren Mandat die Sicherung des Status und des Rechts aller Personen ist, die auf Grund des arabisch-israelischen Konfliktes von 1948 vertrieben werden.

Bei den Verhandlungen zu Camp David II, im Juni 2000, erkennt US-Präsident Bill Clinton die Vergleichbarkeit der jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten und die Notwendigkeit, ihre Verluste zu berücksichtigen, mit denen der arabisch-palästinensischen Flüchtlinge an. In einer abschließenden vertraglichen Regelung sollen die Ansprüche beider Flüchtlingsgruppen geregelt werden. Yasser Arafat jedoch besteht auf einem Rückkehrrecht der Palästinenser, so daß Camp David II scheitert.(72)

Während sich die internationale Gemeinschaft für die arabisch-palästinensischen Flüchtlinge einsetzt, kümmert sie das Schicksal der verfolgten und aus den arabischen Staaten vertriebenen Juden kaum. In den 681 den arabisch-israelischen Konflikt betreffenden Resolutionen der Vereinten Nationen beziehen sich 101 auch auf die Ansprüche der palästinensischen Flüchtlinge, aber keine einzige erwähnt die jüdischen Flüchtlinge. Für die palästinensischen Flüchtlinge werden eigens UN-Organisationen und Agenturen gegründet, für die jüdischen Flüchtlinge keine einzige. Für keine Flüchtlingsgruppe der Welt werden Milliarden Dollar ausgegeben, um ihnen ihr Schicksal zu erleichtern, und das beim Reichtum der arabischen Staaten und ihrer Herrscher, die das Problem aus machtpolitischen Gründen schaffen und aufrecht erhalten.

Die United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) der Vereinten Nationen kümmert sich nicht um die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten, sondern überläßt sie ihrem Schicksal. Internationale Hilfe für Israel und die anderen Staaten, die diese Flüchtlinge aufnehmen, gibt es zu keiner Zeit. UNRWA bemüht sich niemals, auf die arabischen Staaten einzuwirken, dem Elend der palästinensischen Flüchtlinge ein Ende zu machen und sie in die arabischen Staaten zu integrieren, sondern sie beteiligt sich aktiv daran, diese Integration zu verhindern und so die Bedrohung für Israel aufrechtzuerhalten. Unter der Kontrolle der UNRWA können sich die Lager zu Militärcamps entwickeln. In den Schulen der UNRWA werden die Kinder mit von der EU finanzierten Schulbüchern erzogen zur Verherrlichung der Gewalt und zum Terror gegen Israel.

Die palästinensischen Flüchtlinge fordern ein "Rückkehrrecht" nach Israel und verbinden das oftmals mit der begleitenden Einladung an die Juden der arabischen Staaten, auch ihrerseits wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Das kann angesichts der antisemitischen Zustände, die dort herrschen, nur als Unkenntnis der Lage oder als Zynismus gewertet werden. Wir haben eingangs die Ansichten einiger Iraker und des Geistlichen Moktada as-Sadr zitiert, der den Juden nicht einmal den Dhimmi-Status zugestehen würde, und dessen geistlicher Führer eine Fatwa ausspricht gegen jeden, der es wagen sollte, Land an Juden zu verkaufen. Die ab 1948 von den Juden enteigneten Besitzungen erwähnt er dabei gar nicht erst. Die bleiben weiter aberkannt. Hinzu kommt, daß wohl kein Jude, der diesen Staaten entronnen ist, sich wieder zurück begibt unter Diktatur, Korruption, Elend sowie gelenkte und spontane Verfolgungen durch arabischen Mob.

In den Friedensverhandlungen müssen die Rechte und Ansprüche der jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten von diesen und von der PLO anerkannt werden. Die arabischen Staaten müssen zur Deckung der Kosten aus diesen Rechten und Ansprüchen herangezogen werden. Der Wert des Besitzes und der Guthaben allein der irakischen Juden beispielsweise wird vom Generalsekretär des World Jewish Congress, im Mai 2003, auf eine Milliarde Dollar geschätzt.

Die internationale Staatengemeinschaft und Israel müssten gemeinsam eine Lösung der Flüchtlingsprobleme erarbeiten, wobei sowohl die palästinensischen als auch die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten Kompensation erhalten, fordern Stanley A. Urman und die Vereinigung JJAC. (73)

Die Hartnäckigkeit und der ungebrochene Antisemitismus der Regierungen der arabischen Staaten wird an einem bescheidenen Beispiel deutlich:

Aus Ägypten werden von 1948 bis heute 75 000 Juden vertrieben. Es gibt nur noch etwa 12 ältere Juden dort. Von einer Gemeinde kann man nicht sprechen. Deshalb bitten die ägyptischen Juden der Historical Society of Jews from Egypt, mit Sitz in den USA, die ägyptische Regierung mehrfach, alte jüdische Kultgegenstände und Schriften herauszugeben. Dieser Besitz ist für die Juden von großem Wert für ihren Kult. Der Botschafter Ägyptens in den USA erklärt, daß diese Kunstschätze der ägyptischen jüdischen Gemeinde gehörten, sie seien bei der Egyptian Antiquities Authority registriert und damit ägyptisches nationales Erbe, unterlägen entsprechender Gesetzgebung und könnten deshalb nicht ausgeführt werden. Obgleich diese Kunstschätze registriert sind, wird die Liste der Kunstschätze nicht an die Juden herausgegeben.

Die ägyptischen Synagogen seien geschlossen bis auf eine, die bei gelegentlichen Ereignissen benutzt werde. Die Präsidentin der jüdischen Gemeinde sei mehrfach kontaktiert worden, man erhalte aber niemals eine Antwort, erwidern die Antragsteller.

Bei den Kultgegenständen und Schriften handele es sich um religiöse Artikel, die von privaten Spendern als Geschenk an die Gemeinde gekommen seien, und nicht um "Antiquitäten". Nicht nur, daß die Regierung und die Gesellschaft Ägyptens seit 1948 die Juden verfolgen und aus dem Land vertreiben (neben Syrien und dem Irak betreibt Ägypten die härteste Verfolgungspolitik der arabischen Staaten), nicht nur, daß sie ihnen sämtlichen Besitz aberkennt, und so den ägyptischen Juden Werte in Höhe von mehreren Milliarden Dollar raubt, jetzt verweigert sie auch noch die Herausgabe dieser Kultgegenstände, die in verstaubten Kellern neben den Mumien und allen übrigen ägyptischen Kunstschätzen verrotten.

Motto der Web Site:

"We must let it be known up-front that we are quite firm in our resolve of getting back all our civil records and religious artifacts. No bargaining, this is our sacred religious heritage that we are reclaiming." Joe Rossano (74)

Fortsetzung:

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Anmerkungen:
(65) Droit au retour palestinien = annihilation d'Israël, par Amos Oz. "Le Monde", 9 janvier 2001, p.1 et 15
(66) Critical Analysis Of The Birth Of The Palestinian Refugee Problem By Benny Morris, 9.9.2001, http://www.palestineremembered.com/Acre/Palestine-Remembered/Story562.html
(67) Do Palestinian Refugees Have a Right to Return to Israel? by Ruth Lapidoth, Professor of International Law at the Hebrew University of Jerusalem. Ministry of Foreign Affairs
http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH0j8r0
(68) Jewish Refugees from Arab Countries
http://www.jewishrefugees.org/JusticeForJews.htm
(69) UN Security Council Resolution 242 (1967) of 22 November 1967 S/RES/242 (1967), 22 November 1967
http://domino.un.org/UNISPAL.NSF/0/59210ce6d04aef61852560c
3005da209?
OpenDocument
(70) The Carter-Dayan Understanding
http://www.hashd.org/english/readinbook/carterdayan.htm
(71) The Camp David Accords, September 17, 1978
http://usinfo.state.gov/regional/nea/summit/cdavid.htm
(72) The Refugee Issue. Peace with Realism
http://www.peacewithrealism.org/jewarab5.htm
(73) JEWS FROM ARAB COUNTRIES. THE CASE FOR RIGHTS AND REDRESS
David Matas and Stanley A. Urman, June 23, 2003
http://israpundit.com/archives/001798.html
(74) Letter to US Senate and House of Representatives, August 26, 2002. Historical Society of Jews from Egypt
http://64.225.110.172/HSJELetterCongress.htm

hagalil.com 14-10-03

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