Zur Lage der Juden in einzelnen arabischen Staaten nach der Verkündung der
UN Resolution Nr. 181, am 29. November 1947
In den arabischen Staaten leben 1945 mehr als 870 000 Juden.
Schon vor dem UNO-Beschluß warnen arabische UN-Delegierte, vor allem aus Ägypten
und dem Irak, vor ansteigendem Antisemitismus und möglichen Massakern unter
Juden für den Fall einer Annahme des Mehrheitsplanes. Dies ist eine eindeutige
Drohung. Die Juden in den arabischen Ländern, besonders im Irak, in Syrien,
Ägypten und Libyen stehen noch unter dem Eindruck der durch den
palästinensischen Mufti und die ägyptische Muslimbrüderschaft angeheizten
antisemitischen Gewalttätigkeiten. Die jetzt oft verbreitete Behauptung, die
Juden der arabischen Staaten seien von dort deshalb vertrieben worden, weil
Israel die Araber vertrieb, entbehrt jeder Grundlage. (48)
Seit der Aufforderung zur Verfolgung und Vertreibung der Juden
aus sämtlichen islamischen Staaten durch die hohe Geistlichkeit der Al-Azhar
Universität, im Jahre 1947, ist in den Ländern ganze Arbeit geleistet worden.
Mehr als 820 000 Juden leben nicht mehr in ihren Ländern. Von 2001 bis heute
sind von den restlichen weitere vertrieben worden. So gibt es im Irak noch 32,
wie wir der Zeitschrift "Marianne" entnehmen können.
Yoram Ettinger schreibt, daß der von den Palästinensern und
den arabischen Staaten Israel 1948 aufgezwungene Krieg 630 000 palästinensische
und 820 000 jüdische Flüchtlinge hervorbringt. 590 000 der jüdischen Flüchtlinge
werden von Israel neben Millionen aus Europa aufgenommen. Die palästinensischen
Flüchtlinge und ihre Nachkommen leben auf Anweisung ihrer Führer in
Flüchtlingslagern, wo sie eine Brutstätte für Terrorismus bilden. Nichts von den
Geldern der USA und der EU an die PLO gehe an die Flüchtlingslager.
Die jüdische Bevölkerung in arabischen Staaten von 1948 bis
2001 (49)
|
1948 |
1958 |
1968 |
1976 |
2001 |
Aden |
8,000 |
800 |
0 |
0 |
0 |
Algeria |
140,000 |
130,000 |
1,500 |
1,000 |
0 |
Egypt |
75,000 |
40,000 |
1,000 |
400 |
100 |
Iraq |
135,000 |
6,000 |
2,500 |
350 |
100 |
Lebanon |
5,000 |
6,000 |
3,000 |
400 |
100 |
Libya |
38,000 |
3,750 |
100 |
40 |
0 |
Marocco |
265,000 |
200,000 |
50,000 |
18,000 |
5,700 |
Syria |
30,000 |
5,000 |
4,000 |
4,500 |
100 |
Tunesia |
105,000 |
80,000 |
10,000 |
7,000 |
1,500 |
Yemen |
55,000 |
3,500 |
500 |
500 |
200 |
|
|
|
|
|
|
TOTAL |
856,000 |
475,050 |
72,600 |
32,190 |
7,800 |
Einige der arabischen Staaten sind im wörtlichen Sinne
"judenfrei". Saudi-Arabien ist hier nicht aufgeführt, weil Juden dort schon
lange sogar Einreiseverbot zum Besuch haben. In Jordanien leben 1948 keine
Juden, es ist deshalb ebenfalls nicht aufgeführt, obgleich Juden lange vor der
Entstehung des Islam in dem Teil Palästinas leben, den die Briten 1923 als
Transjordanien abtrennen und später Jordanien nennen. Dorthin fliehen auch viele
jüdische Familien, die im 7. Jahrhundert von der arabischen Halbinsel vertrieben
werden, also mehr als tausend Jahre vor der Zeit, da dieses Gebiet zum
haschemitischen Königreich erklärt wird.
Juden, die in Palästina östlich des Jordan und in dem heute
als "West Bank" bezeichneten Gebiet leben, werden in den letzten 500 Jahren aus
den von Arabern beherrschten Städten mittels sporadischer Pogrome und
Plünderungen vertrieben, so daß um 1940 diese palästinensischen Städte als rein
arabisch bezeichnet werden können. Die Juden, die seit Jahrhunderten, teilweise
bereits vor der osmanischen Herrschaft, in dem palästinensischen Gebiet leben,
das heute Jordanien und "West Bank" genannt wird, werden infolge der arabischen
Gewalt zu palästinensischen jüdischen Flüchtlingen. Darauf achtet so gut wie
niemand, selbst nicht in Israel. Diese Juden lassen sich schon vor der
Staatsgründung Israels an der mehrheitlich von Juden besiedelten Küste, dem
heutigen Israel nieder. Obgleich 1948 die 77 Prozent Palästinas, das die Briten
1923 abteilen und den Arabern als Transjordanien übergeben, bereits durch
zahlreiche gewalttätige Ausschreitungen und Pogrome gegen diese alteingesessenen
Juden gesäubert sind, erläßt die jordanische Regierung 1954 ein Gesetz, das in
Jordanien lebenden Palästinensern die Staatsbürgerschaft nur dann gibt, wenn sie
keine Juden sind: Jordanian Nationality Law, Article 3 of Law No. 6 of 1954,
Official Gazette No. 1171, February 16, 1954 (49).
Während der Besetzung der "West Bank" durch Jordanien
(1948-1967) erklärt die jordanische Regierung den Verkauf von Land an Juden zum
Kapitalverbrechen. Dem Mandatsvertrag des Völkerbundes über Palästina
widerspricht dieses Verbot. Der Vertrag ist aber mit der Resolution Nr. 181, vom
29. November 1947, und der Gründung des Staates Israel nicht mehr gültig. Eine
andere Regelung gibt es nicht, so daß das Recht der Juden, sich in diesen
Gebieten anzusiedeln sowie die rechtlichen Ansprüche auf das von Juden erworbene
Land bis heute weiterbestehen. Eine andere Frage ist die der politischen
Sinnhaftigkeit des Siedlungsbaus.Was den Willen der Araber angeht, mit Israel
Frieden zu schließen, so zeigt die Zeit von 1948 bis 1967, da den Juden der
Siedlungsbau verboten ist, daß auch ohne Siedlungsbau von den Arabern kein
Frieden gewollt wird. Im Jahr 2000 bietet der israelische Premierminister Ehud
Barak den Arabern den Abbau der Siedlungen an. Es führt nicht zur
Friedensbereitschaft. Der politische Schaden des weiteren Siedlungsbaus für
Israel ist dennoch groß, da hier ein ständiges Argument gegen Israel gewonnen
wird. Auch die deutschen Linken steigen voll in dieses Thema ein, das den Blick
verstellt. Der Siedlungsbau lenkt von den tatsächlich zu lösenden Fragen ab. (50)
Ägypten
1948 leben in Ägypten 75 000 Juden. Zwischen Juni und November
1948 explodieren Bomben im jüdischen Viertel von Kairo und töten 70 Juden.
Verwundet werden ca. 200. Der Suezkrieg 1956 wird von der ägyptischen Regierung
zum Vorwand genommen, 25 000 ägyptische Juden des Landes zu verweisen und getreu
dem alten Dhimmi-Gesetz ihren Besitz zu konfiszieren. Ungefähr 1000 Juden werden
verhaftet und in Gefängnisse oder Lager gesteckt. Am 23. November 1956 wird in
ganz Ägypten eine vom Minister für religiöse Fragen unterzeichnete Erklärung
verlesen, in der es heißt daß "alle Juden Zionisten und Staatsfeinde" seien.
Ihre Ausweisung stehe unmittelbar bevor. Tausende von Juden werden aufgefordert,
das Land zu verlassen. Einen Koffer und etwas Geld dürfen sie mitnehmen. Sie
werden gezwungen zu unterschreiben, daß sie ihren Besitz der ägyptischen
Regierung schenken. Einige Juden werden in Ägypten als Geiseln zurückgehalten,
damit die ausreisenden Familien nicht gegen die ägyptische Regierung aussagen.
1958 leben 40 000 Juden in Ägypten.
Anläßlich des Sechstagekrieges von 1967 werden weitere Juden
vertrieben. Ihre Häuser und ihr Besitz werden beschlagnahmt. Es verbleiben
ungefähr 1000 Juden im Land. Zur selben Zeit werden von Ägypten Hunderte von
Nazi-Verbrechern aufgenommen. Sie bekommen Posten in der Regierung. Der Leiter
der polnischen Gestapo Leopold Gleim kontrolliert den ägyptischen Geheimdienst.
Anfang der 70er Jahre wird den Juden erlaubt, Ägypten zu
verlassen. 1976 gibt es noch 400 Juden. 1979, nach dem Friedensvertrag zwischen
Ägypten und Israel, ist die ägyptische jüdische Gemeinde die erste, die
offiziellen Kontakt zu Israel aufnimmt. Die Juden dürfen ihre Religion frei
ausüben. 2001 gibt es 100 Juden in Ägypten, einige Familien, die meisten alte
Menschen. Gegen diese winzige Gemeinde, die aus 12 älteren Menschen besteht,
werden keine antisemitischen Ausschreitungen unternommen. Die jüdische Gemeinde
ist im Aussterben begriffen. (51)
Algerien
1948 leben 140 000 Juden in Algerien. 1948 wandern 25 681
algerische Juden nach Israel aus.
1956 werden die Juden von der algerischen Befreiungsfront FLN
aufgerufen, sich dem Kampf anzuschließen. Dem kommt nur eine kleine Gruppe nach.
Sie fühlen sich Frankreich und ihrer Staatsbürgerschaft verpflichtet. 20 000
wandern nach Frankreich aus. Die restlichen wandern nahezu vollständig aus nach
der algerischen Unabhängigkeit 1962, da die algerische Regierung die Juden
schikaniert und sie ihrer wirtschaftlichen Rechte beraubt.
1968 gibt es noch 1 500 Juden in Algerien, 1000 im Jahre 1976
und im Jahr 2001: null.
Irak
1946 bis 1949 gibt es wiederholt Ausschreitungen gegen Juden.
1948 leben 135000 Juden im Irak, davon 77 000 in Bagdad, das zu einem Viertel
jüdisch ist. 1948 wird Zionismus zum Kapitalverbrechen erklärt. 1948 müssen sie
250 000 Dinar in die Kriegskasse des Irak für den Krieg gegen Israel einzahlen.
1950 wird den Juden erlaubt, innerhalb des nächsten Jahres
unter der Voraussetzung den Irak zu verlassen, daß sie ihre Staatsbürgerschaft
aufgeben. Dennoch wird ein Jahr später auch das Eigentum dieser Emigranten
eingefroren. Ihre Bankkonten werden gesperrt. Die etwa 10 000 Juden, die noch im
Land sind, unterliegen wirtschaftlichen Beschränkungen. Den irakischen Juden
gehört zuvor nahezu der gesamte Souk von Chordja, im Zentrum Bagdads.
"Das ganze Quartier gehörte ihnen", erinnert sich ein alter
Mann, "sie verkauften Gold und dienten als Bankiers, weil man ihnen vertraute.
Man hatte zwischen den religiösen Gruppen keine Probleme. Der Irak war immer ein
Land der Toleranz. Die Erde Ibrahims-Abrahams, des Vaters von Isaac und Ismaël,
die den Ursprung von Judaismus und Islam bilden. Bis zur Nakba 1948 waren wir
Brüder. Dann sind sie alle nach Israel ausgewandert." Im Bücherbasar ist es
ähnlich. Auch von dort sind alle Juden ausgewandert. Jetzt liegen dort "Die
Protokolle der Weisen von Zion" aus.
Von Mai 1951 bis Anfang 1952 werden 104 000 Juden in der
"Operation Ezra & Nehemia" über Zypern und später direkt von Bagdad aus dem Irak
nach Israel evakuiert. Weitere 20 000 werden über den Iran herausgeschmuggelt.
Insgesamt erreichen an die 130 000 irakischer Juden in der "Operation
Ezra&Nehemia" Israel. Die Operation dauert mehrere Monate. Zunächst verlassen
die wohlhabenderen das Land. Als die anderen das hören, schreiben sie sich zu
Tausenden in die Auswanderungslisten ein.
Dem irakischen Gesetz entsprechend müssen die Juden ihre
gesamte Habe verkaufen und ihre Geschäfte liquidieren. Sie erzielen dafür in
Auktionen lächerlich niedrige Summen. Einen Koffer von 50 kg pro Person dürfen
sie mitnehmen. Die irakische Regierung, die von der hohen Zahl der
Ausreisewilligen überascht ist (sie rechnete mit ca. 8000) befürchtet, daß durch
den Exodus die Verwaltungsinstitutionen lahmgelegt werden. (52)
1952 werden zwei Juden auf Grund falscher Anschuldigungen
öffentlich gehenkt.
6000 Juden bleiben im Irak zurück. 1958 wird ihnen der Status
als jüdische Gemeinde aberkannt. Das Gemeindeeigentum, einschließlich Schulen
und Krankenhäuser werden der Regierung überschrieben. Nach dem
Sechstagekrieg,1967, verlassen weitere 3 500 das Land. Viele Juden werden
verhaftet und aus ihren Arbeitsstellen entfernt.
1968 erreicht die Verfolgung ihren Höhepunkt. Ein Gesetz
verbietet ihnen, mehr als 100 Dinar im Monat am Verkauf von Immobilien zu
verdienen. Hunderte von Juden werden als Mitglieder eines aus Geschäftsleuten
bestehenden "Spionageringes" verhaftet. 1969 werden neun von ihnen
"zionistischer Umtriebe" und zwei wegen Spionage für Israel und die CIA wegen
unter dem Beifall von an die 500 000 Männern, Frauen und Kindern öffentlich
gehenkt. "Kommt, freut Euch des Festes!" ruft der irakische Rundfunk auf. In den
Straßen wird getanzt und "Tod Israel!" und "Tod allen Verrätern!" gerufen.
Juden stehen ständig unter Überwachung. Die soziale und
psychische Persönlichkeit der Juden wird völlig zerstört. Sechs weitere werden
ermordet. 1973 wird eine fünfköpfige jüdische Familie in ihrem Haus ermordet.
Anfang der 70er Jahre dürfen auf internationalen Druck hin die
meisten der noch verbleibenden Juden auswandern. 1976 gibt es dort noch 350.
Eine Synagoge in sehr schlechtem Zustand ist noch geöffnet. Juden dürfen weder
im öffentlichen Dienst noch in der Armee arbeiten.
Das den Juden enteignete Vermögen geht in die Hunderte von
Millionen Dollar.
Heute leben dort noch 32 Juden oder 28, da nach anderen
Quellen am Freitag, den 25. Juli 2003, sechs der letzten 34 Juden aus Bagdad
ausgeflogen werden. Die Jewish Agency sucht sie im ganzen Land zusammen. Es gab
Zeiten, da waren 20 Prozent der Einwohner von Bagdad Juden ... (53)
Jemen (einschließlich Aden)
Unmittelbar nach dem Beschluß der Vereinten Nationen zur
Gründung des Staates Israel werden in den Slums von Aden, bis wohin die Juden
des Jemen durch die britischen Restriktionen der Einwanderung nach Palästina nur
gelangen konnten, unter Beteiligung der örtlichen Polizei schwere Gewalttaten
begangen, bei denen 82 Juden ermordet und das jüdische Viertel niedergebrannt
werden. Anfang 1948 führen falsche Anschuldigungen, Juden hätten zwei
moslemische Mädchen im Ritualmord getötet, zu Plünderungen.
1948 leben 8000 Juden in Aden. Sie werden gezwungen zu
fliehen.
1948 leben im Jemen 55 000 Juden. Dort werden bei
gewalttätigen Aufständen während eines Solidaritätsstreiks gegen den
UNO-Beschluß, am 2. Dezember 1947, mehr als 100 Juden ermordet und die große
Synagoge niedergebrannt. Jüdisches Eigentum wird beschädigt, geplündert oder
zerstört. Ähnliche Ausschreitungen finden 1958, 1965 und 1967 statt.
Im Jemen und in Aden leben 1948 insgesamt 63 000 jemenitische
Juden, Nachkommen des Volkes der Königin von Saba. Erst im September 1948
gestattet die britische Verwaltung den Juden die Ausreise nach Palästina. Da die
Ägypter den Suezkanal und die Straße von Tirana geschlossen haben, werden 48 818
Juden in der "Operation Fliegender Teppich" per Airlift nach Israel gebracht.
1962 wird auf Grund von Bürgerkrieg jede weitere Auswanderung untersagt.
Danach leben noch ca. 4 300 Juden im Jemen und in Aden. Sie
dürfen nicht auswandern, Kontakt mit der Außenwelt ist ihnen untersagt. Sie
werden in die Berge vertrieben, wo sie keinen Zugang zu Nahrung, Kleidung,
medizinischer Versorgung und religiösen Artikeln haben. Das hat zur Folge, daß
einige Juden ihren Glauben verlassen und zum Islam übertreten.
Im Jahre 2001 sind noch 200 Juden im Land. Ihnen ist die
Ausübung ihrer Religion gestattet. Sie unterstehen weiterhin einer Art sozialer
Dhimmi-Gesetzgebung, sie sind als Menschen zweiter Klasse angesehen. Dennoch
will die jemenitische "Allgemeine Volkspartei" 2001 einen Juden zum Parlament
kandidieren lassen, offensichtlich, weil man sich davon finanzielle Hilfe aus
den USA verspricht. Die Wahlkommission untersagt seine Kandidatur, weil ein
Kandidat zwei moslemische Elternteile haben müsse. (54)
Libanon
1947 leben im Libanon geschätzt 5 950 Juden. 1948 sind es noch
5000. Nach der Gründung Israels sehen sie sich nicht veranlaßt das Land zu
verlassen, da sie dort dank einer christlich-arabischen Regierung toleriert
werden. Sie haben gleiches Recht wie alle Bürger. Während der antizionistischen
Ausschreitungen 1947 und 1948 wird ihnen nichts zuleide getan.
Im Zuge der Verschärfung des arabisch-israelischen Konflikts
werden sie in diesen hineingezogen, da sie mit der israelischen Politik in
Verbindung gebracht werden. Anfang der 50er Jahre wird ihre Synagoge zerbombt.
Jüdische Mitglieder der libanesischen Armee werden aus dieser entfernt.
Während des Krieges von 1967 schützt die libanesische
Regierung die Juden vor gewalttätigen Ausschreitungen der Araber. Einige Hundert
verlassen den Libanon. Bis 1972 ist es ihnen gestattet, ihre Habe mitzunehmen.
3000 Juden leben 1968 im Libanon, 1974 sind es 1800. Sie emigrieren nach
Frankreich, Israel, italien, England oder Südamerika.
Während des Bürgerkrieges von 1975 postieren die
Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) und linke Moslemkräfte Militär in
die jüdische Nachbarschaft von Wadi Abu Jamil. Dennoch wächst die Gefahr seitens
fundamentalistischer Moslems, vor allem nach der israelischen Invasion von 1982.
Zwischen 1984 und 1987 werden von ihnen Juden entführt und ermordet. Heute leben
in Beirut noch 100 Juden. (55)
Libyen
1948 leben in Libyen 38 000 Juden. 1948 werden 12 Juden und
vier Araber bei antijüdischen Ausschreitungen ermordet. 280 jüdische Häuser
werden zerstört. Die Unsicherheit für sie durch die Gründung Israels läßt 3000
Juden, obgleich die Auswanderung illegal ist, das Land verlassen. Viele gehen
nach Israel. Als die Briten 1949 die Auswanderung legalisieren, und als Libyen
1951 unabhängig und Mitglied der Arabischen Liga wird , fliehen weitere mehr als
30 000 Juden aus dem Land. In Israel siedeln sich 36 730 libysche Juden an.
1958 wohnen in Libyen noch 3 750 Juden. 1963 wird den Juden
das Wahlrecht aberkannt. Es gibt Massenverhaftungen. Juden dürfen keine
öffentlichen Ämter bekleiden. Der Sechstagekrieg von 1967 hat weitverbreitete
Zerstörung jüdischen Eigentums zur Folge. 100 Juden werden ermordet. Synagogen,
Geschäfte und Häuser werden niedergebrannt.
Zur Zeit des Putsches von Kolonel Muammar al-Ghaddafi leben
ca. 100 bis 500 Juden in Libyen. Ghaddafi konfisziert nach und nach sämtlichen
jüdischen Besitz und annulliert Schulden, die Moslems bei Juden haben. 1974
leben dort noch 20 Juden, und heute gibt es, nachdem die letzte Jüdin im Februar
2002 stirbt, in Libyen null Juden. (56)
Marokko
1948 leben in Marokko zwischen 265 000 und 285 000 Juden. Im
Juni 1948 werden bei blutigen antijüdischen Ausschreitungen in Oujda und Djerada
44 Juden ermordet und Hunderte verletzt. Im selben Jahr wird ein inoffizieller
Boykott der jüdischen Wirtschaft angezettelt. 1952 finden erneut mehrere
antijüdische Ausschreitungen durch den arabischen Mob statt. 1954 werden
jüdisches Eigentum geplündert und jüdische Schulen zerstört.
1956 erklärt Marokko seine Unabhängigkeit und die Emigration
nach Israel wird untersagt. Der antizionistische Kommunist und
Widerstandskämpfer gegen die französische Besatzung Simon Lévy, Vorsitzender der
jüdisch-maokkanischen Gemeinde meint dazu, eine übereilte Auswanderung nach dem
Suezkrieg sei in Marokko gegenüber anderen arabischen Staaten, beispielsweise
des Irak und Ägyptens, nicht zu beobachten gewesen. 1958 leben 200 000 Juden in
Marokko, immerhin mindestens 65 000 weniger als 1948. Er sieht hauptsächlich
wirtschaftliche Gründe der Auswanderung, zwischen 1948 und 1956, bedauert sie
und lastet sie der Agitation der Jewish Agency an. (57)
1958 wird die Anzahl jüdischer Regierungsbeamter willkürlich
gesenkt. Alle zionistischen Aktivitäten sind verboten. 1963 wird die Emigration
wieder erlaubt, und es verlassen mehr als 100 000 Juden Richtung Israel das
Land. 1965 beschreibt der marokkanische Schriftsteller Said Ghallab die Haltung
seiner moslemischen Landsleute gegenüber ihren Nachbarn:
"Die schlimmste Beleidigung, die ein Marokkaner wohl bieten
konnte, war, jemanden wie einen Juden zu behandeln. ... Meine Jugendfreunde sind
antijüdisch geblieben. Sie verbergen ihren virulenten Antisemitismus, in dem sie
argumentieren, daß der Staat Israel ein Geschöpf des westlichen Imperialismus
wäre ... In der Bevölkerung wird ein ungebrochener Hitler-Mythos gepflegt. Die
Vernichtung der Juden durch Hitler wird extatisch gepriesen. Es wird sogar
vermutet, daß Hitler gar nicht tot ist, sondern lebt, und es ihm gut geht. Seine
Ankunft wird erwartet, damit er die Araber von den Juden befreie." (58)
1968 leben noch 50 000 Juden in Marokko. 2001 sind es 5 700.
Simon Lévy gibt eine gänzlich andere Schilderung. Die
Ausschreitungen seien Ausnahmen. Er behauptet, die irakischen Juden seien
geflohen, weil die Jewish Agency Terror in deren Rängen gesät habe, damit sie
nach Israel auswanderten. Die Einschätzung von Simon Lévy liest sich wie eine
märchenhafte Hofberichterstattung. Stutzig muß auch machen, daß in Marokko der
Kommunist Simon Lévy so offen auftreten kann. Aus Marokko sind ganz andere
Verfahren Kommunisten gegenüber bekannt.
Auch Mitchell Bard erwähnt, daß König Hassen II. bis zu seinem
Tode, 1999, versucht habe, die Juden zu beschützen. Marokkanische jüdische
Auswanderer dürften Freunde und Familie in Marokko besuchen, selbst mit
israelischem Paß. Marokkanische Juden seien im Geschäftsleben tätig und hielten
Posten in der Regierung. Dennoch kann die willkürliche Herabsetzung der
Beamtenzahl wohl nicht ohne König Hassans Zustimmung geschehen sein. Man kann
der Einschätzung Mitchell Bards eher entnehmen, wie bescheiden die Juden schon
geworden sind. Es versetzt sie fast in Euphorie, daß sie in Marokko nicht so
brutal behandelt werden wie sonstwo in arabischen Ländern. Marokko sei
vielleicht Israels engster Freund in der arabischen Welt. Es mag stimmen. Es sei
auch daran erinnert, daß König Mohammed V. zur Vichy-Zeit die Juden seines
Landes vor der Deportation bewahrt.
1999 organisiert König Hassan II. das erste Welttreffen der
marokkanischen Juden, in Marrakesch. Im April 2000 unterstützt die marokkanische
Regierung unter seinem Nachfoger Mohammed VI. eine Serie von Vorträgen und
Veranstaltungen zur Förderung der Achtung der Religionen untereinander. Im
Oktober 2000 versuchen zwei arabische marokkanische Jugendliche, in Tanger eine
Synagoge zu schänden. König Mohammed VI. erklärt in einer Fernsehansprache, vom
6. November 2000, daß die Regierung die Mißhandlung marokkanischer Juden nicht
zulassen werde. Wie lange noch kann er solches durchhalten?
Die Entwicklung in Marokko in den letzten Jahren jedenfalls
spricht eine andere Sprache. Das islamistische Attentat in Casablanca, am 16.
Mai 2003, ist kein Anzeichen für einen "moderaten" Islamismus, schreibt
Jean-Pierre Tuquoi. Aus den Gemeindewahlen, am 12. September 2003, gehen die
"Bartträger" vom Parti de la justice et du développement (PJD) als zweitstärkste
Partei hervor. Geschickt positionieren sie sich zunächst in rückständigen Klein-
und Mittelstädten und in ausgewählten Bezirken großer Metropolen. In Tanger,
dessen Nordteil "Wad el-Yahoud", das Tal der Juden, genannt wird, sind sie gar
nicht erst angetreten. Ebenso nicht in der modernen Stadt Agadir. Auch die
Nationalisten des Istiqlal können mit ihrem Ergebnis zufrieden sein. (59)
Der von den palästinensischen Arabern seit 80 Jahren geschürte
islamistische antisemitische Fundamentalismus und Nationalismus dringt bis in
die entferntesten Winkel der arabischen Welt. Eine Einheit zwischen PJD und
Istiqlal ist, wenn nötig, schnell herzustellen.
Ein Schritt, dem Einhalt zu gebieten wäre, den Palästinensern
endlich ihren Staat zuzubilligen. Die arabische Welt müßte daraufhin ihre
Argumentation neu ordnen. Das würde geraume Zeit in Anspruch nehmen. Dann würde
endlich der Blick der arabischen Bevölkerung darauf fallen, daß sie über
Jahrzehnte von Despoten und Diktatoren, angemaßten und anmaßenden Königen und
korrupten Banden regiert wird, im Einklang mit den Interessen mächtiger
politischer und Wirtschaftskreise der EU bzw. Deutschlands, Großbritanniens,
Frankreichs, der USA und der Sowjetunion bzw. Rußlands. Dieser Blick wird den
Arabern durch die in den Lagern vegetierenden Palästinenser verstellt.
Syrien
30 000 Juden leben 1947 in Syrien. Unmittelbar nach
Verkündigung des Teilungsbeschlusses verwüstet arabischer Mob in Aleppo die 2
500 Jahre alte jüdische Gemeinde. Hunderte von Juden werden ermordet und mehr
als 200 jüdische Häuser, Geschäfte und Synagogen zerstört. Tausende von Juden
fliehen illegal nach Israel. 10 000 fliehen in die USA.
Alois Brunner, einer der schlimmsten Nazi-Verbrecher,
Hauptgehilfe von Adolf Eichmann, kann sich 1954 in Syrien niederlassen und wird
Berater von Hafez al-Assad. Die Bundesregierung interessiert sich nicht im
geringsten für seine Auslieferung.
1958 leben noch 5000 Juden in Syrien. Die syrische Regierung
verstärkt die Judenverfolgung. Die Freizügigkeit wird für sie eingeschränkt.
Juden, die zu fliehen versuchen, werden entweder umgebracht oder zu harter
Arbeit verurteilt. Juden dürfen nicht für die Regierung oder in Banken arbeiten,
sie dürfen keine Telefone haben und keinen Führerschein. Es ist ihnen untersagt,
Eigentum zu erwerben. Ihre Bankkonten werden gesperrt. Eine asphaltierte Straße
zum Flughafen wird über den jüdischen Friedhof von Damaskus geführt. Jüdische
Schulen werden geschlossen und Moslems übergeben. 1968 leben noch 4000 Juden in
Syrien. Sie sind Schachfiguren der syrischen Politik gegenüber Israel und in
Konflikten mit anderen arabischen Staaten.
1971 erklärt Hafez al-Assad, daß Klagen, die Juden würden in
Syrien verfolgt, nur zionistische Propaganda wären. 1972 sitzen elf jüdische
Männer im Gefängnis, nachdem ihre Verwandten aus Syrien zu fliehen versucht
haben. Letztere werden gefoltert und mit vier bis sechs Jahren Gefängnis
bestraft. Der Vorwand für diese Maßnahmen ist, man müsse die Juden vor der
zutiefst antizionistischen Bevölkerung schützen. Der Stellvertretende
Außenminister Abdallah Khani sagt, im Februar 1972:
"Syrien befindet sich im Krieg mit Israel. Wir können nicht
zulassen, daß unsere Staatsbürger die Ränge der israelischen Armee verstärken."
Im April 1974 demonstrieren 1000 Juden aus Damaskus außerhalb
ihres Ghettos gegen die Ermordung von vier jüdischen Frauen und für das Recht zu
emigrieren.
1976 leben 4 500 Juden in Syrien.
Hafez al-Assad dekretiert 1977, daß jüdische alleinstehende
Frauen erst ausreisen könnten, wenn sie in den USA einen Ehemann gefunden
hätten. Die Ausreiseverhandlungen führt das US-Außenministerium. Es werden
zahlreiche Scheinehen geschlossen, um die Frauen außer Landes zu bekommen.
Alleinstehende jüdische Männer gibt es kaum noch, sie sind geflohen. Diejenigen,
die noch da sind, wollen nicht heiraten, damit sie kurzfristig ohne Familie
ausreisen können.
1977/78 werden die Maßnahmen gegen Juden gemildert. Syrien
verlassen können sie, wenn sie Verwandte als Geiseln zurücklassen. Außerdem
müssen sie zwischen 300 und 1000 Dollar als Pfand hinterlegen. Jeden Abend um 21
Uhr muß jeder jüdische Haushalt die etwaige Abwesenheit eines Mitglieds an die
Behörde melden. Wenn jemand fehlt, werden sie der Komplizenschaft angeklagt. Sie
leben ständig unter Bewachung durch die Geheimpolizei, die bei Gottesdiensten in
den Synagogen, bei Hochzeiten und allen jüdischen Festen dabei ist.
Nach der erfolgreichen Flucht einiger Juden werden die
Maßnahmen gegen Juden 1979 wieder verschärft. Die Familienmitglieder der
Geflüchteten werden ins Gefängnis geworfen und gefoltert. Nun dürfen Juden
überhaupt nicht mehr ins Ausland reisen. Es gibt nur einige wenige Juden an den
Universitäten, kein Jude arbeitet in der Regierung, und die jüdischen Schulen
sind an Moslems übergeben worden.
1987 und 1988 verhaftet und foltert die Geheimpolizei neun
Juden unter dem Verdacht, Reise- und Emigrationsgesetze zu brechen, in dem sie
zu fliehen geplant und nicht gestattete Reisen ins Ausland gemacht hätten. Ein
Rechtsbeistand wird ihnen nicht gewährt. Juden sind Geiseln eines ihnen
feindlich gesonnenen Regimes.
Im November 1989 verspricht die syrische Regierung die
Genehmigung zur Ausreise von 500 ledigen jüdischen Frauen, die an Zahl die
Männer weit übersteigen und keine geeigneten Ehemänner finden können. Insgesamt
24 von ihnen können bis 1991 ausreisen. Anfang der 90er Jahre erreichen die USA
bei den Friedensverhandlungen, daß das Verbot von Kauf und Verkauf von Eigentum
aufgehoben wird.
1992 verschärft Syrien seine Hetzkampagnen gegen die Juden.
Sie hätten Christus gekreuzigt und benützten Menschenblut für ihre Matzen. Der
Verteidigungsminister General Mustafa Tlass schreibt das Vorwort zu dem Buch
"Die Matzen von Zion" und behauptet, diese Verleumdungen wären wahr. 1992 werden
die Reisebeschränkungen für Juden für kurze Zeit gelockert. Nach Israel jedoch
dürfen sie nicht reisen. Willkürliche Verhaftungen werden fortgesetzt. (60)
In einer verdeckten Operation, Ende 1994, werden 1 262 Juden
nach Israel gebracht. Die Entscheidung, die Juden ziehen zu lassen, fällt im
Rahmen der Madrider Friedensverhandlungen. Die letzten Juden, die Syrien
verlassen wollen, tun dies Ende Oktober 1994 mit ihrem Rabbiner. (61)
2001 leben vielleicht doch mehr als 100 Juden in Syrien, und
zwar 150 in Damaskus, 30 in Aleppo und 20 im kurdischen Kamishli. In Damaskus
sind zwei Synagogen geöffnet. Die große Synagoge in Aleppo, seit mehr als 1600
Jahren in Gebrauch, ist geschlossen. Gelegentlich sind die Juden
palästinensischen Protestlern ausgesetzt, die syrische Regierung beschützt sie
jedoch. (62)
Tunesien
1948 leben in Tunesien 105 000 Juden, von denen die ersten
gleich nach der Gründung Israels zu Tausenden dorthin auswandern. Nach der
Unabhängigkeitserklärung, 1956, emigriert eine weitere große Gruppe von Juden,
diesmal hauptsächlich nach Frankreich. Die Unabhängigkeit bringt
Judenverfolgungen mit sich. 1957 wird das rabbinische Tribunal abgeschafft und
ein Jahr später werden die jüdischen Gemeinderäte aufgelöst. Die tunesische
Regierung zerstört das Judenviertel. 1958 leben in Tunesien 80 000 Juden.
Dennoch sind einflußreiche Juden in der durch Habib Bourguiba geführten
Einheitspartei Néo Destour und ihrer Regierung tätig.
Die Krise von Bizerta, 1961, provoziert durch die
Stationierung französischer Truppen auf diesem Marinestützpunkt, sechs Jahre
nach der Unabhängigkeit Tunesiens, ohne die Zustimmung der tunesischen
Regierung, da das französische Militär auf unbewaffnete Demonstranten schießt,
führt bei einem Teil der moslimischen Bevölkerung merkwürdigerweise zu brutal
aufflammendem Antisemitismus. Dieser wird mit dem Sechstagekrieg verstärkt. Der
arabische Mob zerstört und plündert jüdische Geschäfte und setzt die große
Synagoge von Tunis in Brand. Die tunesische Regierung hält die Banden nicht
zurück. Weitere Tausende von Juden emigrieren nach Frankreich und Israel. 1968
leben 10 000 Juden in Tunesien.
1971 wird ein Rabbiner im Zentrum von Tunis ermordet, was
weitere Auswanderung von ca. 3000 Juden zur Folge hat.
In keinem tunesischen Schulbuch ist die dreitausend Jahre
währende Anwesenheit der Juden und deren Beitrag zur kulturellen und
wirtschaftlichen Entwicklung des Landes festgehalten. So verfliegt die
Erinnerung. Die kleine jüdische Gemeinde besteht 2002 noch aus 1500 Menschen.
Sie sind, obgleich der Präsident Ben Ali sie beschützt, nicht vollständig in die
tunesische Gesellschaft integriert.
Im Sommer kehren zahlreiche Juden zu Besuch in ihre Heimat
zurück, und bis zum Beginn der zweiten Intifada und den Homizidattentaten
vereinen sich jedes Jahr bei der Wallfahrt zur Synagoge Ghriba an die 5000
tunesische Juden aus Frankreich, Israel, den USA, Kanada und anderen Staaten.
Am 11. April 2002 verübt ein junges Mitglied der
Terrororganisation al-Kaida ein Attentat auf die fast 2000 Jahre alte Synagoge
Ghriba, auf Djerba. Der Attentäter Nizar Nawar wartet, bis sich eine möglichst
große Anzahl von Touristen in der Synagoge sammelt, und läßt dann einen
Lastwagen mit einem Gastank explodieren. Bruder und Onkel des Attentäters sind
an dem Attentat beteiligt. Bei dem Anschlag werden 19 Menschen getötet, darunter
14 Deutsche, drei Tunesier, ein Franzose sowie ein Franko-Tunesier.
Die tunesische Regierung stellt die Explosion zunächst als
einen Unfall dar. Im Juni 2002 bekennt sich die al-Kaida durch ihren Sprecher
Suleiman Abu Ghaith in einer Fernsehansprache des katarischen Senders El
Dschasira zu dem Attentat. "Der Attentäter habe 'nicht zusehen' können, 'wie
seine Brüder in Palästina sich töten lassen müssen, während die Juden spazieren
gehen, sich amüsieren und ihre Rituale (in Tunesien) öffentlich praktizieren
können'," berichtet der Sender Phoenix. (63)
Mit dem Attentat vom 11. April 2002 auf die Synagoge Ghriba,
auf Djerba, kann man sagen, daß eine 2 500-jährige jüdische Präsenz in Tunesien
zu Ende geht. Dieses Attentat wendet sich gegen die kleine jüdische Gemeinde.
Nach diesem Attentat pilgern nur 200 Juden zur Synagoge Ghriba. Ein weiteres
Attentat wird zeitgleich, in der Nacht vom 10. zum 11. April 2002, auf die
Synagoge Keren Yechoua in Marsa, dem Badeort von Tunis, verübt. Die Synagoge
wird regelrecht verwüstet. Eine weitere Synagoge, die von Sfax, sowie jüdische
Friedhöfe werden geschändet, ohne daß es die tunesischen Behörden groß kümmert.
Der Präsident will ein internationale Untersuchungskommission einrichten. Nichts
geschieht. Diese Ereignisse scheinen das Ende der Koexistenz von Arabern und
Juden in Tunesien einzuläuten. Seit der zweiten Intifada agitiert die tunesische
Regierung am heftigsten von allen arabischen Staaten gegen Israel. Pläne
französischer Tunesier zur Verstärkung von französischen und europäischen
Investitionen im Land werden daraufhin eingefroren. (64)
Fortsetzung:
Zurück:
Anmerkungen:
(48) Why did Jews go to Israel from other Middle Eastern
countries?
http://www.palestinefacts.org/pf_independence_refugees_jews_why.php
(49) Jewish Population in Arab Countries 1948-2000, Compiled
by the American Sephardi Federation
http://www.jewishrefugees.org/population.html
Siehe auch: Creating a Land "Free of Jews". Estimated Jewish Population in Arab
Countries
http://www.eretzyisroel.org/~jkatz/nazis.html
Zum Vergleich: Anzahl der im Iran lebenden Juden:
1948: 100 000, 1978/79: 80 000, 2001: 11 500, 2002/03 bis zu 40 000
The Jews of Iran. Jewish Virtual Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/iranjews.html
A Brief History of Iranian Jews by Massoume Price
http://www.sanibrite.ca/iran/page6.asp
(50) Zur Frage der jüdischen Siedlungen siehe u.a.:
Myth&Facts Online.Settlements. Jewish Virtual Library
http://www.us-israel.org/jsource/myths/mf22a.html#a
http://www.us-israel.org/jsource/Peace/settletoc.html
Israelische Siedlungen - eine völkerrechtliche Betrachtung (Die aktualisierte
Version vom Mai 2001 ist inzwischen zugunsten der vom Dezember 1996
zurückgezogen worden)
http://www.liste.israel.de/botschaft/hintergrund/siedlung.html
(51) The Jews of Egypt, by Mitchell Bard. The Jewish Virtual
Library
http://www.us-israel.org/jsource/anti-semitism/egjews.html
(52) Über die "Operation Ezra&Nehemia" siehe das Buch des
1949 wieder nach Bagdad, das er 1945 flieht, zurückgeschickten Organisators der
Operation: To Bagdad and Back, by Mordechai Ben-Porat
http://www.babylonjewry.org.il/new/english/whats.htm
(53) The Jews of Iraq, by Mitchell Bard. The Jewish Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/iraqijews.html
Operation Ezra&Nechemia: The Aliyah of Iraqi Jews
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/Immigration/ezra.html
Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)
The Forced Migration of Jews from Arab Countries and Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION_iraq.htm
The End Of Iraqi Jewry In Sight? Arutz Sheva Israel National News.com, July
27,2003
http://www.israelnationalnews.com/news.php3?id=47192
(54) The Forced Migration of Jews from Arab Countries and
Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION_yemen.htm
The Jews of Yemen, by Mitchell Bard. The Jewish Virtual Library
http://www.us-israel.org/jsource/anti-semitism/yemenjews.html
(55) The Forced Migration of Jews from Arab Countries and
Peace, by Prof. Ada Aharoni
http://www22.brinkster.com/horizon5/jac/THE_FORCED_MIGRATION_lebanon.htm
Country Studies. Lebanon. Jews,
http://countrystudies.us/lebanon/56.htm
(56) History of the Jewish Community in Libya
http://sunsite.berkeley.edu/JewsofLibya/LibyanJews/thejews.html
Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)
(57) Simon Lévy dirigeant de la communauté judéo-marocaine
Le Maroc n'a pas spolié les juifs
http://www.maroc-hebdo.press.ma/MHinternet/Archives_503/html_503/maroc.html
(58) Said Ghallab: "Les juifs sont en enfer", in "Les Temps
Modernes", April 1965, pp. 2247-2251. Zitiert in:
The Jews of Morocco, by Mitchell Bard. The Jewish Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/morocjews.html
Mizrahi Timeline. The Forgotten Jewish Exodus, a.a.O. (Anmerkung 3)
(59) Au Maroc, l'implantation urbaine des islamistes se
confirme, par Jean-Pierre Tuquoi, Le Monde,15 septembre 2003,
http://www.lemonde.fr/
Der Bericht ist auch auf der Web Site des islamistischen Parti de la justice et
du développement (PJD), Partei der Gerechtigkeit und der Entwicklung, zu lesen:
http://www.pjd.ma/arabe/Elec2003/0,5987,3209--333970,.pdf
(60) Master Exhibit Series. Syria. Persecution of Syrian
Jews. Produced and distributed by HIAS, New York 1992
(61) Jewish Communities of the World
http://www.wjc.org.il/communities/jewish_communities_of_the_world/
middle_east_and_northern_africa/syria.html
(62) The Jews of Syria, by Mitchell Bard. The Jewish Virtual
Library
http://www.virtualjewishlibrary.org/jsource/anti-semitism/syrianjews.html
(63) Acht Verdächtige nach dem Attentat von Djerba
festgenommen. Phoenix Online,
http://www.phoenix.de/ereig/exp/12153/
(64) Saccage d’une synagogue à Tunis ! Par Denis Elkoubi,
Metula News Agency, 16 avril 2002,
http://www.guysen.com/mena.php?sid=115
Origine des Juifs de Tunisie
http://www.ifrance.com/cohenhadria/histoire/originetunis.htm
hagalil.com 14-10-03 |