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Judentum und Israel
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Hadj Amin al-Husseini als willfähriger Helfer der Briten

Die ersten Gewalttaten von Arabern gegen die Juden finden in Jerusalem während der Pessach-Zeit statt, im März 1920. Unbegründete Gerüchte über Ausschreitungen von Juden gegenüber Arabern sind der Vorwand. Das britische Militär, das laut William Ziff diese Ausschreitungen organisiert, greift nicht ein, während es andererseits Wladimir Jabotinsky und andere Juden der Gründung einer Selbstverteidigungsgruppe wegen verhaftet. Diese Ereignisse führen zur Gründung der Haganah, 15. Juni 1920.

Eine zentrale Rolle bei diesem Terror spielt ein politischer Abenteurer mit Namen Hadj Amin al-Husseini (1893 oder 1895 - 1974), der Sohn des Muftis von Jerusalem. Er entstammt einer der reichsten und mächtigsten in der osmanischen Provinz um die Vorherrschaft rivalisierenden Familien, studiert religiöses Recht an der al-Azhar Universität, Kairo, und Verwaltungswissenschaft in Istanbul. 1913 pilgert er nach Mekka. Seine Studien kann er im Alter von 20 bis 21 Jahren nicht abgeschlossen haben, als er sich im Ersten Weltkrieg freiwillig der mit dem Deutschen Reich verbündeten osmanisch-türkischen Armee anschließt. Als deren Niederlage abzusehen ist und die Briten Jerusalem besetzen, kehrt er 1917 dorthin zurück.

Wegen Vorbereitung und führender Beteiligung an den gewalttätigen Ausschreitungen vom März 1920, da Juden ermordet und ihre Häuser geplündert werden, wird der als fanatischer anti-zionistischer Glaubenseiferer und palästinensisch-arabischer Nationalist bekannte Hadji von den Briten zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt, darf aber mit Billigung der britischen Polizei flüchten und setzt sich nach Syrien ab. Man kann wohl davon ausgehen, daß dies vor den Ausschreitungen mit dem Hadji so abgemacht wird. Bald darauf gestatten ihm die Briten dann auch, nach Palästina zurückzukehren, wo er gegen den ausdrücklichen Widerspruch des Hohen Muslimischen Rates, der ihn als Ganoven betrachtet, im Alter von 26 Jahren von den Briten zum jüngsten Mufti aller Zeiten, zum Großmufti von Jerusalem auf Lebenszeit eingesetzt wird.

Solche gelenkten Aufstände wie der von 1920 gegen die Juden werden von den Briten mit Hilfe des Großmuftis erneut im April 1921 organisiert, der arabische Mob schreit: Bolschewisten! Bolschwisten! und der britische Hohe Kommissar Sir Herbert Samuel, ein Jude (!), verbietet zeitweise jüdische Einwanderungen und ein weiteres White Paper, von 1922, (11) wird herausgegeben, das eindeutig belegt, daß die Araber mit den Ausschreitungen begonnen haben. Das Ergebnis dieser Untersuchungen, verhandelt zwischen Briten und den USA und abgesegnet vom Völkerbund, richtet sich dann dennoch gegen die Juden, die aufgefordert werden, nichts zu unternehmen, was die zivilen und religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina schaden könnte. (12) Mit dem Eintritt der USA in die Verhandlungen wird klar, daß sie ebenfalls ihre geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen gewahrt wissen wollen; siehe den Vertrag von Mossul über die Iraq Petrol Company. Der von den Briten initiierte palästinensisch-arabische Nationalismus dient allen beteiligten Staaten und deren Regierungen zur Durchsetzung ihrer Interessen in der Region. Den Großmufti bauen sie dazu als Instrument auf.

Auch die Aufstände von 1929 sind Ergebnis britischer Intrigen, um zu verhindern, daß die Jewish Agency, die politische Vertretung der palästinensischen Juden, ein Beteiligungsrecht an der britischen Verwaltung erhält. Sie ermutigen die Araber, den Juden "eine Lektion zu erteilen". Diese Aufstände werden ebenfalls von Hadj Amin al-Husseini angeführt. Die Juden wollten sich angeblich der heiligen Stätten bemächtigen, verbreitet er und schreit: "Tötet die Juden!" was der arabische Mob zur Zufriedenheit in Jerusalem, Hebron und Safed ausführt. Am Ende der Ausschreitungen sind 133 Juden ermordet und mehr als 300 verwundet. Die Briten unternehmen nichts, dem Einhalt zu gebieten, und setzen hinterher wieder eine Kommission ein, die 1930 das nächste White Paper erarbeitet. (13)

Der Großmufti an der Macht ermordet aber nicht nur Juden, sondern er beseitigt auch zahlreiche ihm unliebsame, seiner Kontrolle über Palästina im Wege stehende arabische Palästinenser. Er ist zu keinerlei Verhandlung bereit. (14)

Im Mai 1930 schreibt die Jerusalemer arabische Zeitung "Al-Iqdam" im Hinblick auf das skandalöse Verhalten der Briten: "Wir werden geführt von einer Gruppe von Männern, die uns verkaufen und uns wie eine Viehherde kaufen und verkaufen. Das arabische Volk hat noch nicht sein letztes Wort in der arabisch-jüdischen Frage gesprochen. Wenn dieses Wort gesprochen sein wird, wird es keines des Hasses, sondern eines des Friedens und der Brüderlichkeit sein, wie es angemessen ist für zwei Völker, die in einem Staat leben."

Anfang der 30er Jahre gibt es sowohl in Syrien als auch in anderen arabischen Staaten keine Ausschreitungen gegen Juden. Einwohner aus Syrien und dem Libanon richten sogar eine Petition an die Franzosen und bitten, jüdische Einwanderung zu gestatten, auf daß ihr Land prosperiere. In Ägypten sind die Juden voll ins öffentliche Leben integriert. Anläßlich der Machtübergabe an Adolf Hitler gibt es in Ägypten große von der jüdischen Gemeinde iniitierte Protestveranstaltungen. Dagegen interveniert die deutsche Regierung und droht einen Boykott der ägyptischen Baumwollexporte an, worauf die ägyptische Regierung verspricht, Maßnahmen gegen die Juden zu ergreifen. Die ägyptische Presse beginnt, die Juden als die Zerstörer der ägyptischen Wirtschaft darzustellen.

Das Auftauchen von Antisemitismus "europäischen Stils" im Nahen Osten, Anfang des 20. Jahrhunderts, schreibt Volker Weiß, sei von nichtislamischen Demagogen, von Christen und Kolonialbeamten, befördert worden. Diese hätten den Arabern sogar den Aufstand und die Machtübernahme der Jungtürken, 1908, als eine "jüdische Verschwörung" dargestellt. (15)

William Ziff beschreibt in seinem Buch, daß der arabisch-israelische Konflikt, wie er Mitte der 30er Jahre besteht, von den Briten initiiert und nicht durch ethnischen und religiösen Haß geschaffen wurde. Ziffs Buch kommt 1938 heraus. Schon damals ist klar, daß es einen jüdischen und einen palästinensischen Staat längst geben könnte, wenn die Briten den Konflikt nicht geschürt hätten. Man stelle sich vor, was ein jüdischer Staat für die Rettung von Hunderttausenden von Juden vor der Vernichtung durch die Nazi-Deutschen bedeutet hätte!

Die jetzige Situation, in der sich die Araber ausnahmslos aller arabischer Staaten befinden, nämlich in feudalen Staaten zu leben und regiert zu werden von Despoten, und korrupten Diktatoren, sie ist verankert worden Anfang des 20. Jahrhunderts.

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Anmerkungen:
(11) British Mandate. 1922 White Paper. Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_whitepaper_1922.php
The Mandate for Palestine, July 24, 1922
http://www.unitedjerusalem.com/1922_MANDATE/1922_mandate.asp
(12) What happened during the Arab riots of 1920-1921? Palestine Facts
http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_riots_1920-21.php
Joel Bainerman, a.a.O. (Anmerkung 8)
(13) The 1929 Riots, http://www.wzo.org.il/home/politic/1929.htm
(14) Who was the Grand Mufti, Haj Muhammed Amin al-Husseini? Palestine Facts, http://www.palestinefacts.org/pf_mandate_grand_mufti.php

hagalil.com 14-10-03

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