EINST WAREN FRIEDRICH UND KlNGSCOURT BEI NACHT UND VOM Westen her nach
Jerusalem gekommen, jetzt kamen sie bei Tage und vom Osten. Einst hatten sie
eine sehwermutsvolle Stadt des Verfalles auf diesen Hügeln liegen gesehen,
jetzt sahen sie da eine Stadt verjüngter Regsamkeit und Pracht. Einst war
Jerusalem tot, jetzt war es auferstanden.
Sie waren von Jericho hierhergefahren und standen auf dem Ölberg, auf dem
alten wundervollen Berge, von wo der Blick so weit in die Runde
hinausschwärmen kann. Noch war es die heilige Landschaf t der Menschheit,
noch ragten die Wahrzeichen, die der Glaube vieler Zeiten und vieler Völker
aufgerichtet hatte, aber ein neues, mächtiges, freudiges war hinzugekommen:
das Leben 1 Jerusalem war ein gewaltiger Körper geworden und atmete Leben.
Die Altstadt zwischen den ehrwürdigen Mauern hatte sich, soviel man von
diesem Aussichtspunkt bemerken konnte, am wenigsten verändert. Sie sahen die
Grabeskirche, die Omarmoschee und die anderen Kuppeln und Dächer von einst.
Nur war manches Herrliche dazu entstanden.
Jener neu schimmernde ausgedehnte Prachtbau zum Beispiel war der
sogenannte Friedenspalast. Eine große Ruhe lag über der Altstadt.
Aber anders war das Bild außen ringsum. Da waren moderne Stadtteile
entstanden, von elektrischen Bahnlinien durchzogen breite, baumbesetzte
Straßen, ein Häuserdickicht, nur von grünen Anlagen unterbrochen, Boulevards
und Parks, Lehrinstitute, Kaufhallen, Prunkgebäude und Belustigungsorte.
David nannte die Bauten, die man hervorragen sah. Es war eine Weltstadt nach
den Begriffen des zwanzigsten Jahrhunderts,
Doch immer wieder kehrten die Blicke zur alten Stadt im Mittelpunkte des
Bildes zurück. Vor ihnen, jenseits des Kidrontales, lag sie im
Nachmittagssonnenglanze, und es war etwas Festliches in diesem Anblick.
Kingscourt hatte schon alle möglichen Fragen gestellt und von David Auskunft
erhalten. Jetzt erkundigte er sich nach einem gewaltigen und prunkvollen
Bau, der weiß und goldig leuchtete, auf marmornen Säulen ruhte sein Dach,
ja, es war ordentlich ein Wald von Säulen mit goldenen Knäufen, die man sah.
Und Friedrich vernahm es mit einer eigentümlich tiefen Bewegung, als David
sprach:
"Das ist der Tempel!"
Es war ein Freitagabend, an dem Friedrich Löwenberg zum ersten Male den
Tempel von Jerusalem betrat. David hatte für die ganze Gesellschaft Wohnung
in einem der elegantesten Gasthöfe vor dem Jaffatore genommen. Als es Abend
wurde, rief David seinen Freund zum Tempelgange. Friedrich Löwenberg schritt
mit Mirjam voraus, David und Sarah folgten. Sie gingen durch die
prachtvollen Straßen der Neustadt, die mittags noch das rauschendste Leben
gezeigt hatten. Jetzt, plötzlich, sonderbar, begann dieser große Verkehr zu
erlahmen, zu stocken. Die Zahl der fahrenden Wagen verminderte sich
auffallend, und überall wurden die Laden geschlossen. Der Sabbath senkte
sich langsam und feierlich auf die vorhin laute Stadt. Und in Scharen
strömten die Andächtigen den Synagogen zu. Denn außer dem großen Tempel gab
es in der alten wie in der neuen Stadt noch viele Häuser des unsichtbaren
Gottes, dessen Geist von Israel Jahrtausende lang durch die Welt war
getragen worden.
Schon ergriff ein Vorgefühl hoher Stimmung die Wallenden, als sie in den
Frieden der heiligen Stadt eintraten. Denn was jetzt innerhalb der uralten
Mauern von Jerusalem lag, das war nicht mehr die Unreinlichkeit, der Lärm,
der üble Geruch wie vor zwanzig Jahren. Damals mußten sich die Pilger aller
Konfessionen innerlich verletzt fühlen, wenn sie oft nach langer Fahrt an
dieses Ziel ihrer Sehnsucht kamen, so widerwärtig war mancher Anblick, der
sich in verwahrlosten Straßen bot. Und bevor ein frommer Wanderer zum
Heiligsten seines Glaubens gelangte, mußte er durch Unerfreuliches,
Weiheloses hindurch. Anders war es jetzt. Die Gassen und Gäßchen waren mit
neuen Steinen gepflastert, wohlgepflegt, glatt und sauber wie der Estrich
einer guten Stube. Privathäuser gab es in der Altstadt nicht mehr. Alle
Gebäude dienten Zwecken der Wohltätigkeit oder Andacht. Es gab da
Pilgerhäuser für die Gläubigen aller Bekenntnisse. Christen, Mohammedaner
und Juden hatten ihre gemeinnützigen Anstalten, ihre Spittel und
Siechenhäuser, die in bunter Reihe nebeneinander standen. Ein gewaltiges
Viereck aber nahm der ernste und großartige Friedenspalast ein, in welchem
die internationalen Kongresse von Friedensfreunden und von Gelehrten aller
Wissenszweige abgehalten wurden. Die Altstadt war überhaupt ein
internationaler Ort, welcher allen Völkern als eine Heimat erscheinen mußte.
Denn hier war das Menschlichste zu Hause: das Leiden.
Und ebenda waren auch alle Formen der Hilfe versammelt, welche das
menschliche Geschlecht im Laufe seiner Geschichte wider das Leiden gesucht
hat: Glaube, Liebe, Wissenschaft.
Man mußte in eine andächtige Stimmung geraten, wenn man durch diese
Gassen wandelte, wie immer man sich auch zu den Religionen stellen mochte.
Die Leute, die einander begegneten oder überholten, grüßten stumm und
freundlich. Es war ein Sabbath in den Herzen.
Mirjam und Friedrich kamen an einem alten Herrn vorbei, der ziemlich
schwer an seinem Stocke daherging. Mirjam nickte ihm zu, und er schloß sich
dann dem rückwärtigen Paare David und Sarah an, das ihm zuliebe den Schritt
verlangsamte.
"Dieser Alte," sagte Mirjam leise zu ihrem Begleiter, "hat auch seinen
Frieden hier gefunden. Sie müssen sich einmal von meinem Bruder die
Geschichte erzählen lassen, wie er den Mann fand und bekehrte. Es war in
Paris, wo David geschäftlich zu tun hatte. Er lernte Monsieur Armand Ephraim
durch Zufall kennen. Sie wissen ja schon, wie unser David ist. Seine
Liebenswürdigkeit gewinnt ihm alle Herzen. So fühlte sich auch der
steinreiche Monsieur Ephraim zu David hingezogen, mehr als zu seinen eigenen
Verwandten, die nur auf seinen Tod warteten, um als Erben zu lachen.
Monsieur Ephraim hatte immer nur Geld verdient und Geld für sein Vergnügen
ausgegeben. Nun war er zu alt, um sich zu unterhalten, und er fand in seinem
ermüdeten Gehirn keinen Gedanken, was er mit dem vielen Gelde anfangen
sollte. Nur eins wußte er: den lustigen Erben wollte er es nicht lassen. Da
bewog ihn David, nach Jerusalem zu kommen. Hier könne er sich noch einmal
für sein Geld unterhalten. Der Alte kam, und David führte ihn in den
Friedenspalast. Dieser Prachtbau ist mit der Zeit ein merkwürdiger
Mittelpunkt milder Bestrebungen geworden. Hier wirkt man keineswegs für das
jüdische Land und seine Bewohner, sondern für andere Länder und Völker. Wir
sind ja in unserer neuen Gesellschaft mit einigen Problemen fertig geworden,
welche der früheren Zeit Sorge machten. Aber es gibt leider noch genug
Jammer auf der Erde, und nur die gemeinschaftliche Anstrengung aller kann
erleichternd wirken. Im Friedenspalaste finden sich solche universelle
Bestrebungen zusammen. Wenn zum Beispiel irgendwo in der Welt eine
Katastrophe hereinbricht — Brände, Überschwemmungen, Hungersnot, Epidemien
—, so wird es hierher telegraphiert. Hier ist immer ein Hilfsreservoir in
großen Barmitteln vorhanden, weil ebenso wie die Bittgesuche auch die
Spenden sich hier zentralisieren. Ein ständiger großer Rat, dessen
Mitglieder von den verschiedenen Nationen gewählt werden, wacht über die
gerechte Verteilung und Ausgleichung der Gaben. Hierher wenden sich aber
auch Erfinder, Künstler, Gelehrte um Unterstützung ihrer Arbeiten. Es lockt
sie der Spruch, der über dem Tore des Friedenspalastes leuchtet: "Nil humani
a me alienum puto". Und es wird ihnen, wenn sie würdig sind, nach
Möglichkeit geholfen ... Hier hat nun Monsieur Ephraim die Unterhaltung
gefunden, die ihm unser David versprach. Monsieur Ephraim besucht mit
Vergnügen die Sitzungen der Kommissionen, in denen über die Hilfsgesuche
berichtet wird, und er verläßt sie immer erleichtert. Er schenkt nämlich
nach und nach sein ganzes Vermögen weg. Er behält sich nur den Nutzgenuß
vor, den er bis zu seinem Tode braucht. Dann soll alles guten Zwecken
zufallen."
Friedrich sagte lächelnd: "Wenn er das durchführt, wird er es erreichen,
daß seine Verwandten wirklich um ihn trauern."
Sie blieben jetzt stehen, um auf die Nachkommenden zu warten. Sie hörten,
wie Mr. Ephraim hüstelnd eine früher begonnene Erzählung schloß: "Und
fünfhundert Pfund Sterling habe ich einem Seehospiz für verwahrloste
Londoner Kinder gegeben. Im ganzen heute hunderttausend Francs. Kein
schlechter Tag — höhö — kein schlechter Tag! Wenn ich nicht mehr da wäre,
hätte vielleicht heute einer meiner Neffen beim Wettrennen ebensoviel
verspielt... So habe wenigstens ich meine Freude gehabt — und sie werden
nicht lachen, meine Erben hehehe... Sondern ich lache — hehehe! Und die
kleinen Kinder von London werden auch lachen, wenn sie in die gute Luft
kommen... Die armen Kindlein."
Und jetzt waren sie vor dem Tempel von Jerusalem angelangt.
Er war wieder aufgerichtet worden, weil die Zeiten sich erfüllten. Er war
wie einst aus Kalkquadern aufgebaut, die aus den nahen Steinbrüchen kamen
und an der Luft zu härtestem Gestein sich festigten. Wieder standen die
Säulen, aus Erz gegossen, vor dem Heiligtum Israels. Es hieß die linke Säule
Boaz, die rechte aber hieß Jachin. Im Vorhofe stand ein gewaltiger erzener
Altar, und auch der weite Wasserbehälter war da, den man das eherne Meer
nannte, wie in den alten Zeiten, da Salomo, der König, regierte.
Sarah und Mirjam waren nach der Frauenabteilung gegangen. Friedrich stand
im Tempel neben David in der hintersten Reihe.
"Ich habe mir," sagte David, "als die Tempelplätze vergeben wurden, den
allerletzten ausgesucht, und ich möchte keinen anderen haben."
Durch den herrlichen Raum begannen Gesänge und Lautenspiel zu rauschen.
Wundersam ergriffen diese Klänge das Gemüt Friedrichs. Sie trugen ihn zurück
in Fernen seines eigenen Lebens und in andere Zeiten Israels. Die Beter um
ihn herum singsalierten und murmelten die vorgeschriebenen Worte. Ihm aber
kamen schöne deutsche Verse in den Sinn: die "Hebräischen Melodien" von
Heinrich Heine. Da war Prinzessin Sabbath wieder, "die man nennt die stille
Fürstin". Der Tempelsänger hob das alte Lied zu singen an, das in vielen
hundert Jahren dem zerstreuten Volke heimwehweckend erklungen war, in
unzähligen Synagogen auf dem Erdenrunde, das Lied des edlen Dichters Salomon
ben Halevy:
"Lecho Daudi Likras Kallo ..." Und wie es Heine deutsch gemacht: "Komm,
Geliebter, deiner harret Schon die Braut, die dir entschleiert Ihr
verschämtes Angesicht!"
Ja, Heine fühlte als ein wahrer Poet die Romantik, welche im Schicksale
seines Stammes enthalten war. Und daß er die innigsten deutschen Lieder
sang, hinderte ihn nicht, auch die Schönheit der hebräischen Melodien zu
finden. Friedrich aber besann sich jetzt einer schmählichen Zeit, in der die
Juden sich alles Jüdischen schämten. Sie glaubten vornehmer auszusehen, wenn
sie sich nicht als Juden zu erkennen gaben. Aber gerade dadurch zeigten sie
die Gesinnung von Bedienten oder Freigelassenen. Und sie konnten sich noch
über die Geringschätzung wundern, die ihnen zuteil wurde, da sie doch
wahrlich keine Selbstachtung an den Tag gelegt hatten. Nachgekrochen waren
sie den anderen, und es ereilte sie dafür die gerechte Strafe: sie wurden
abgelehnt. Aber in seltsamer Verblendung zogen sie daraus nicht die richtige
Lehre, sondern eine ganz verkehrte. Diejenigen, die gute Geschäfte gemacht
oder sich sonst irgendwie hervorgetan hatten, fielen öffentlich vom Glauben
ihrer Väter ab. Sie bemühten sich, ihre Herkunft und Stammeszugehörigkeit
wie einen Makel zu verbergen. Und wenn diejenigen, die vom Judentume
herkamen, die also genau wissen mußten, was es war, sogar ihre eigenen Väter
und Mütter verleugneten, nur um damit nichts zu schaffen zu haben — so mußte
es wohl etwas recht Gemeines, Verwerfliches und Böses sein. Freilich
entkamen die Abtrünnigen dennoch nicht, und es erging ihnen wie den
Flüchtlingen aus einer verseuchten Gegend. Sie waren verdächtig und blieben
gleichsam in der Quarantaine liegen. Marranen hießen im Mittelalter die
getauften Israeliten in Spanien. Das Marranentum war die Quarantaine der
entflohenen Juden.
Und das Judentum kam bei alledem immer tiefer herab. Es wurde das
"Elend", ganz im Sinne des alten deutschen Wortes: nämlich das Ausland, das
fremde Land, der Aufenthaltsort von Verbannten. Wer im "Elend" war, der war
ein Unglücklicher, und wer unglücklich war, es zu nichts bringen konnte, der
suchte seinen Schlupfwinkel im Elend. So kamen die Juden aus eigener Schuld
immer tiefer hinein. Elend, Golus, Ghetto! Worte in allen Sprachen für
dasselbe Ding. Verachtet werden, und sich schließlich selbst verachten!...
Und aus diesem tiefsten Zustande hatten sie sich nun herausgehoben!
Alles, was Friedrich umgab, zeigte ihm, wie es gekommen war. Das Judentum
sah jetzt einfach darum anders aus, weil die Juden sich seiner nicht mehr
schämten. Nicht nur die Bettler, Hilfesucher und Verstauchten bekannten sich
in einem verdächtig einseitigen Solidaritätsgefühle dazu. Nein, auch die
Starken, Freien, Erfolgreichen waren heimgekehrt, und sie empfingen wahrlich
mehr als sie gaben. Denn immer noch waren ihnen die Menschen anderer Völker
dankbar, wenn sie etwas Großes leisteten. Das Judenvolk aber verlangte von
ihnen nichts anderes, als daß sie nicht den vergeblichen Versuch machen
sollten, sich von ihm loszusagen. Jedem Großen ist die Welt dankbar, wenn er
ihr etwas bringt; er muß ihr etwas bringen. Nur das väterliche Haus ist
seinem Sohne dankbar, auch wenn er nichts bringt, als sich selbst...
Plötzlich, in diesen Betrachtungen, die von den hebräischen Melodien
durchrauscht waren, ersah und verstand Friedrich die Bedeutung des Tempels.
Einst, in der Zeit, da Salomo, der König, regierte, war der Tempel ein mit
Gold und Edelgestein geschmücktes Wahrzeichen für den Stolz und die Macht
Israels. Mit kostbaren Erzen, mit Oliven-, Zedern- und Zypressenholz war der
Tempel im Geschmack der Zeit geziert, daß er eine Lust der Augen sei. Aber
wie herrlich für die Begriffe jener Tage dies alles auch gewesen, um den
sichtbaren und greifbaren Bau konnten die Juden doch nicht achtzehn
Jahrhunderte hindurch gejammert haben. An den Trümmern konnten sie nicht um
das zerstörte Mauerwerk geklagt haben — für eine Dauer von achtzehn
Jahrhunderten wäre ein solcher Jammer zu läppisch gewesen. Nein, sie ächzten
um etwas Unsichtbares, für das der Tempel nur ein steinerner Ausdruck
gewesen. Und dieses Unsichtbare fühlte Friedrich im neuerstandenen Tempel zu
Jerusalem. Es wurde ihm weit und frei zumute. Da standen die heimgekehrten
Söhne von Gottes altem Volk und erhoben ihre Seelen zum Unsichtbaren. Sie
standen wie einst ihre Väter auf dem Berge Moria.
Salomos Worte waren wieder lebendig: "Gott hat verheißen, in einer Wolke
zu weilen, gebaut hab' ich einen festen Wohnsitz Dir, o Gott! Eine Stätte
für dein Bleiben für immer."
Gebetet hatten sie mit mehr oder weniger Andacht in vielen Tempeln auf
dem Erdenrunde, in prächtigen und armen, in allen Sprachen der Zerstreuung.
Ihr unsichtbarer Gott, der Allgegenwärtige, mußte ihnen doch überall gleich
nah oder fern sein. Dennoch war nur hier allein der Tempel. Warum?
Weil sie erst hier zu der freien Gemeinschaft gediehen waren, in der sie
für die höchsten Zwecke der Menschheit wirken konnten. Sie hatten in
früheren Zeiten die Gemeinsamkeit gekannt, in der Verfolgung, im Druck, im
Ghetto. Sie hatten später die Freiheit gekannt, als ihnen die Kulturvölker
die Gleichberechtigung schenkten. Aber in der Judengasse waren sie ehrlos,
wehrlos, rechtlos, und als sie die Gasse verließen, hörten sie auf Juden zu
sein. Beides mußte da sein: Freiheit und Gemeingefühl. Da erst durften sie
das Haus des Unsichtbaren und Allmächtigen errichten, welchen die Kinder
sich anders vorstellen als die Weisen, der aber als der Wille zum Guten im
All gegenwärtig ist.
Und als sie nach beendetem Gottesdienste hinaustraten, als die vielen
stattlichen, ernst und frei blickenden Menschen einander mit Freundlichkeit
zunickten und "Guten Sabbath!" wünschten, da sagte Friedrich zu seinem
Freunde David:
"Jawohl,
Sie hatten auf dem Ölberg Recht, als Sie mir dieses Haus zeigten. Das ist der
Tempel!"