Zionismus

David Ben Gurion verliest die Unabhängigkeitserklärung am 14. Mai 1948, Foto: Rudi Weissenstein, National Photo Collection of Israel, ID D247-041

Der Zionismus ist die politisch-religiöse Basis der Gründung des Staates Israel. Die zionistische Bewegung entstand im 19. Jahrhundert und war zuerst eine Reaktion auf die Bedrohung durch den russischen und osteuropäischen Antisemitismus (Bsp. Pogrom in Kishinev). Zur politischen Kraft wurde der Zionismus durch die Gründung der Zionistischen Organisation (1. Zionistischer Weltkongress 1897), dessen Präsident Theodor Herzl mit seiner Forderung nach einem „Judenstaat„, als „öffentlich-rechtlich gesicherter Heimstätte in Palästina“, den Grundstein legte. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu größeren Einwanderungswellen (Alija), 1917 erfolgte die Zusage Groß-Britanniens, die Gründung eines jüdischen Gemeinwesens zu unterstützen, und in den 1920er Jahren begann die Phase eines verstärkten Ausbaus jüdischer Siedlungen durch die Zionisten. Der arabisch-palästinensische Widerstand (Aufstand 1936-1939) führte 1947 zu einer Zweiteilung Palästinas. Das Ziel des Zionismus, die Gründung des Staates Israel, der die „Heimstätte“ insbesondere auch für die Überlebenden des Holocausts wurde, konnte 1948 erreicht werden. 

–> Zur Einführung

Julius H. Schoeps
Zionismus oder der Kampf um die nationale Wiedergeburt

Martin Kloke:
Die Entwicklung des Zionismus bis zur Staatsgründung Israels

–> Grundlagentexte des Zionismus

Als 1897 der erste Zionistenkongress in Basel stattfand, gab es die unterschiedlichsten Ideen zur politischen und kulturellen Konzeption eines jüdischen Staates. Der Zionismus war von Beginn an eine pluralistische Bewegung, deren Vertreter unterschiedliche politische, soziale und kulturelle Standpunkte vertraten. Dabei wurden Fragen berührt, die auch heute noch diskutiert werden und gleichzeitig im antisemitischen Diskurs von Bedeutung sind, darunter der Umgang mit der arabischen Bevölkerung des Landes und der jüdische Charakter des Staates. Berücksichtig werden neben dem allgemeinen Zionismus in der Textsammlung sozialistischer Zionismus, Revisionismus, religiöser Zionismus, kultureller Zionismus, die sog. demokratische Fraktion, Brith Schalom, sowie die neuere Erscheinung des Postzionismus. Schlüsseltexte aus der Geschichte Israels ergänzen die Sammlung.

Zu den Grundlagentexten

–> Theodor Herzl

Der Judenstaat
Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage
Erschienen im Jahre 1896,
von Theodor Herzl, Doktor der Rechte
Berlin und Wien, M. Breitenstein’s Verlags-Buchhandlung, Wien, IX

Altneuland

Mehr zu Herzl
Herzl und die Araber Palästinas – Mythos und Gegenmythos